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Serie: "Geschichten aus Salzburg"

„Erst durch die Vergänglichkeit und die damit verbundene Endlichkeit, wird der Moment kostbar. Der Mensch formt alles zu seinen Gunsten, nur die Zeit kann er nicht beeinflussen, sie hat uns fest im Griff.“

Gedanken hinter der Serie: In der Serie „Geschichten aus Salzburg“ beschäftige ich mich mit alten Schwarz-Weiß-Fotografien aus meiner Heimatstadt Salzburg. Diese wertvollen Zeitdokumente bieten einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit. Mein künstlerischer Ansatz besteht darin, die ausgewählten Fotografien aus einer längst vergangenen Zeit zu erforschen und mit lebendiger Maltechnik wiederzubeleben. Dabei war es mir ein besonderes Anliegen, die Motive in ihrer Essenz zu ergründen und die „Seele“ der Fotografien verstärkt herauszuarbeiten.

Inspiration für diese Serie fand ich in einem persönlichen, alten Foto der Nachkriegszeit, auf dem meine Großmutter vor US-Streitkräften abgebildet ist. Diese Fotografie war das erste malerisch umgesetzte Motiv (popcorn and chocolate) der Serie. Dieser intime Bezug zu einem historischen Moment führte dazu, dass ich auch die anderen Motive sorgfältig auswählte, um den Zeitgeist – sei es durch Kleidung, Technik oder Atmosphäre – einzufangen und eine besondere Stimmung beim Betrachter zu erzeugen.

 

Die Motivwahl: Die in malerischer Weise neu interpretierten Motive stammen aus dem Stadtarchiv Salzburg und bewegen sich im zeitlichen Rahmen von 1888 bis 1958. Besonders ausgewählt habe ich Motive, die den jeweiligen Zeitgeist durch Mode und Technik verkörpern. Zudem war es mir ein Anliegen, dass jedes Bild eine Geschichte erzählt – auch wenn ich den jeweiligen Moment nicht persönlich erleben konnte, versuche ich, die Stimmung des Augenblicks zu fassen und künstlerisch zu übersetzen.

Die Fotografien, die mir als Vorlage dienten, stammen von renommierten Fotografen wie Anny Madner, Franz Krieger, Carl von Frey und Johann Barth.

Die Kommunikation mit dem Betrachter: Die Farbpalette, die ich verwende, entspricht nicht der realen Welt. Farbe ist für mich ein Ausdrucksmittel, um die Stimmung des Moments zu kommunizieren – ich male, wie ich empfinde. Durch den gezielten Einsatz von Detailreichtum sowie Helligkeits- und Farbkontrasten lenke ich das Auge des Betrachters auf die Bildbereiche, die mir besonders am Herzen liegen. So entsteht eine klare Gewichtung im Motiv. Häufig beschränke ich mich auf zwei Komplementärfarben, die sich in ihrer Leuchtkraft gegenseitig verstärken und dem Werk seine Intensität verleihen. Mit schnellem Farbauftrag und dynamischen Pinselstrichen verleihe ich den Motiven ihre Lebendigkeit – der Betrachter soll das Gefühl haben, den Moment hautnah zu erleben.

 

 

 

"Only through transience and the associated finiteness does the moment become precious. Humans mould everything to their advantage, but time is beyond their control; it’s got us in its grip."

Thoughts behind the series: In the series "Stories from Salzburg," I explore old black-and-white photographs from Salzburg, my hometown. These valuable time documents provide an interesting glimpse into the past. My approach was to explore the selected photographs from a forgotten time and revive them with vibrant painting techniques. It was particularly important to me to explore the essence of the motifs and to express the soul of the photographs more strongly.

The motif: The painting “Popcorn and Chocolate” was the first work in this series. It depicts a scene on the terrace of the traditional Salzburg coffeehouse "Cafe Tomaselli" in 1947. At that time, Salzburg was occupied by US forces. The photograph shows schoolchildren seeking contact with the USFA soldiers. After the war, there was a shortage of food in Austria, while the USFA soldiers were supplied with food imports from the USA during their stay. Although the soldiers were not allowed to share their rations with the Austrians, they often distributed sweets to the children. The girl in the white dress is my grandmother (Isolde Eibl), holding onto her brother (Manfred Oberegger). The mistrust and fear of the children is clearly expressed through their tense body language. The children were strictly forbidden to make contact with the soldiers, but the temptation to be rewarded with sweet treats was too big. Although the motif is associated with World War II, it is an image of hope. (The original photographs from the series come from Anny Madner, Franz Krieger, Carl von Frey and Johann Barth. They are owned by the Salzburg City Archives.)

Communication with the viewer: By using details and contrasts, I intentionally set focal points. Through this painting technique, I direct the viewer's eye to the center of the painting, to my grandmother and her brother. The high color contrasts (blue and yellow) were deliberately used to highlight the contrasts between the children and the soldiers in the image motif (small vs. large, food shortage vs. coffee and cookies, barefoot vs. in uniform, innocent girl in a white dress vs. soldiers, fearful posture vs. open and confident posture).

projekte.
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